Rainer Selg ist ein Sammler, der abgelegte Dinge, die niemand mehr haben will, in Kunst verwandelt. Unermüdlich streift er über Flohmärkte und abendliche Sperrmüllansammlungen, die sich dann in dezidierter Auswahl bei ihm als Fundus für seine Arbeiten ablagern.Teile eines abgebauten Dachstuhls werden bei ihm zu Figuren, die in einen Käfig eingesperrt ihrer Mobilisierung harren, Laufställchen für Kleinkinder mit darin eingezwängten Dreirädern zum Sinnbild eines Verkehrskollapses, der nicht nur den täglichen Wahnsinn auf unseren Straßen thematisiert sondern explizit auch den Zusammenbruch von Kommunikationsstrukturen und geistiger Mobilität meint. Selgs Arbeiten verstehen sich denn immer auch in einem gesellschaftlichen Zusammenhang, decken verborgene Strukturen auf und führen dem Betrachter ganz en passant vor Augen, wie verschwenderisch wir noch immer mit Konsumgütern und vielleicht auch unseren Mitmenschen umgehen: ex und hopp!
Kunstverein Mannheim
Weitere Informationen: www.rainerselg.jimdo.com