KUBUS-KUNSTPREIS für Myriam Holme

Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung »Kubus« wurde 2013 gemeinsam von der Sparda-Bank Baden-Württemberg und dem Kunstmuseum Stuttgart ins Leben gerufen und wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Mit dem Preis wird eine herausragende Leistung im Bereich der Bildenden Kunst anerkannt. Die diesjährige Ausstellung »Kubus. Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart« widmet sich dem Thema »Erweiterte Malerei«.

Die Mannheimer Künstlerin Myriam Holme erhält den Kunstpreis »Kubus«. Das entschied am gestrigen Montagabend eine Jury, die sich aus Vertretern der Sparda-Bank Baden-Württemberg und ihrer Kunststiftung, Bernd Klink und Martin Buch, des Kunstmuseum Stuttgart, Ulrike Groos und Eva-Marina Froitzheim, einer kunstwissenschaftlichen Sachverständigen, Susanne Titz, Direktorin des Museum Abteiberg Mönchengladbach, sowie Vertretern Stuttgarter Kultureinrichtungen, der Direktorin der VHS, Dagmar Mikasch-Koethner, und dem Direktor des Stadtmuseums, Torben Giese, zusammensetzte. Myriam Holmes Arbeiten werden seit dem 18. März 2017 in einer Ausstellung mit den ebenfalls Nominierten Corinne Wasmuht und Leni Hoffmann im Kunstmuseum Stuttgart gezeigt.

Die Begründung der Jury lautet: »In Bezug auf eine aktuelle Diskussion um das Medium Malerei, die ihr traditionelles Werkzeug – Farbe, Form, Komposition – kontinuierlich erweitert, nehmen die Werke von Myriam Holme eine eigenständige und innovative Position ein. Von Anbeginn ihres künstlerischen Schaffens agierte die Künstlerin als Grenzgängerin zwischen den Gattungen Bildhauerei und Malerei und überführte die Zweidimensionalität des Bildes in den Raum. Holmes Malereibegriff basiert auf dem Experimentellen und dem Prozessualen. Beides wird durch die Kombination von Materialien sichtbar, die aus gegensätzlichen Bereichen stammen: Anorganisches trifft auf Organisches, wie z.B. Bambus auf Kabelbinder oder Schlagmetall auf Plastikfolie, die ursprünglich zur Abdeckung ihres Atelierbodens verwendet wurde. Deren Eigenschaften, wie matt und glänzend, undurchsichtig und transparent, robust und fragil, eröffnen einen Dialog über die malerischen Möglichkeiten von Materialien. Die Werkherstellung folgt dabei einer gekonnten Dramaturgie zwischen den Polen ›Zufall‹ und ›Kontrolle‹.
Kennzeichnend für ihre Arbeiten ist zudem, dass weitere Wahrnehmungsebenen über das Visuelle hinaus angesprochen werden, wie die sprachliche Ebene mit lautmalerischen und assoziativen Bildtiteln oder eine geruchliche Ebene durch die Verwendung von Seife als Malmittel. Holme definiert die Gattung Malerei damit als ganzheitliches Medium, das den Betrachter in – und das im Wortsinne – begehbaren Bildern mit einbezieht.«

Myriam Holme (*1971 Mannheim, lebt in Mannheim) studierte von 1996 bis 2002 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Meuser und Prof. Andreas Slominski (Meisterschülerstudium). Um ihre beiden Interessensgebiete, die Bildhauerei und die Malerei, verbinden zu können, ermöglichte ihr die Akademie in Karlsruhe, Bildhauerei in einer Klasse für Malerei zu studieren. Nach ihrem Studium übernahm sie Gastprofessuren, so an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (2009), an der Akademie der Bildenden Künste München (2012/2013), an der Hochschule Mainz, Fakultät Gestaltung (2014/2015) und an der Kunstakademie Düsseldorf (2016/2017).

Kunstmuseum Stuttgart

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