Sammeln neu gedacht: Die Ausstellung „Versammelt“ im Naturkundemuseum Karlsruhe

Einblicke ins Sammeln: Sonderausstellung „Versammelt“ im Naturkundemuseum Karlsruhe

Das Naturkundemuseum Karlsruhe lädt mit der aktuellen Ausstellung „Versammelt“ zu einem Blick hinter die Kulissen ein – und damit auf Objekte, die meist im Verborgenen bleiben. Unter dem Titel „Versammelt“ werden Exponate aus allen Sammlungsbereichen des Hauses zusammengeführt, deren Geschichten sich jenseits der regulären Präsentation entfalten. Die Ausstellung schafft Raum für überraschende Gegenüberstellungen und neue Perspektiven auf Herkunft, Funktion und Bedeutung von Sammlungsobjekten.

Als eines der großen Forschungsmuseen Deutschlands dokumentiert das Haus seine wissenschaftlichen Sammlungen nicht nur als Grundlage für Forschung und Bildung, sondern auch als Element musealer Identität. Mehrere Millionen Objekte lagern in den Magazinen – von Mineralien über Tierpräparate bis hin zu Fundstücken aus dem Weltall. Die Ausstellung startet mit einer Einführung in die wissenschaftlichen Sammlungsbereiche und zeigt, welche Methoden der Konservierung und Forschung in den jeweiligen Abteilungen eine Rolle spielen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen fünf thematisch geordnete Bereiche: „Legendär“, „Extrem“, „Gut bewahrt?“, „Badisch“ und „In Serie“. Dort werden Objekte vorgestellt, die nicht nur durch ihre Geschichte, sondern auch durch ihre ungewöhnliche Präsentation Aufmerksamkeit wecken. Zugleich thematisiert die Ausstellung die Herausforderungen musealer Arbeit – vom Sammeln über das Bewahren bis zur Vermittlung.

Das Rahmenprogramm zur Ausstellung ist vielfältig. Neben klassischen Führungen – etwa am 6. Juli oder mit Kuratorin Dr. Constanze Hampp am 27. Juli – gibt es Angebote mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache (29. Juni) sowie spezielle Führungen für Menschen mit Sehbehinderung (12. Juli). Für Besucherinnen und Besucher, die eine reizärmere Umgebung bevorzugen, wird am 10. Juli die „Stille Stunde“ auch innerhalb der Sonderausstellung angeboten.

Ein weiteres Highlight im Veranstaltungskalender des Museums ist die Karlsruher Museumsnacht KAMUNA am 3. August. Unter dem Motto „Wissen schafft Vielfalt“ bietet das Museum ein abwechslungsreiches Programm mit Mitmachaktionen, Vorführungen und beliebten Klassikern wie dem Insektenlichtfang oder dem Kakerlakenrennen. Details dazu werden unter www.kamuna.de veröffentlicht.

Wer die Natur lieber direkt erkunden möchte, hat dazu im Rahmen zahlreicher Exkursionen Gelegenheit. Vom Spaziergang in der Günther-Klotz-Anlage am 15. Juni über eine Exkursion zu Wildpflanzen am 17. Juli bis hin zur Biodiversitätsschau in Daxlanden am 14. Juli: das Sommerprogramm des Museums eröffnet vielfältige Zugänge zu Stadtnatur und Umland.

Auch Astronomieinteressierte kommen auf ihre Kosten – etwa bei der Veranstaltung zu planetaren Atmosphären (2. Juni) oder dem Vortrag zu 100 Jahren Quantenmechanik (14. Juli), organisiert von der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe.

Ein niedrigschwelliger Zugang zu Wissenschaft ist weiterhin ein zentrales Anliegen des Museums. So gibt es Führungen in einfacher Sprache (Thema „Insekten“ am 11. Juli) und ein museumspädagogisches Angebot für Menschen mit Demenz in Kooperation mit dem Netzwerk Demenz Karlsruhe (nächster Termin: 17. Juli).

Für junge Besucher bietet das Museum im Juni und Juli altersgerechte Kurse an – von Experimenten zu Sinneswahrnehmungen bis hin zu einer Einführung in die Erdgeschichte anhand von Fossilien. Der Workshop „Jäger und Gejagte“ im Juni sowie kreative Farbexperimente im Juli runden das Familienprogramm ab.

Wer sich für die Arbeit hinter den Kulissen eines Forschungsmuseums interessiert und zugleich eine fundierte, anschauliche Ausstellung zu schätzen weiß, findet in „Versammelt“ ein ebenso abwechslungsreiches wie informatives Format.

| https://www.naturkundemuseum-karlsruhe.de
| https://www.kamuna.de

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