Ditzners Club, die Jazzreihe im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen
Stephan Kirsch, tb
Nicola Hein, gt
Erwin Ditzner, dr
Freier Jazz eines neuen Trios. Aus den Linernotes von Martin Laurentius auf der bei fixcel records erscheinenden CD:
Im Grunde hat dieses Trio keinen Bandleader. Doch dass man sich zur Session im Studio getroffen hat, geht auf die Initiative von Stephan Kirsch zurück. nVor einer Weile lernte der Mittvierziger den gut zehn Jahre älteren Schlagzeuger Erwin Ditzner aus Ludwigshafen kennen, später traf er in Mainz den rund zehn Jahre jüngeren Gitarristen Nicola Hein. Und aus Kirschs Wunsch, mit diesen beiden Musikern zusammenarbeiten zu wollen, wurde bald Wirklichkeit: Man traf sich für einen Tag im Studio zur Aufnahmesession für das nun vorliegende Album „Nervous“.
Die Konstellation für dieses Trio ist leicht erklärt. Auf der einen Seite ist Ditzner, der sich ursprünglich als Bandmitglied der Mannheimer Mardi Gras BB tief in die Historie der (afro)amerikanischen Musik gewühlt hat, nun aber als Schlagzeuger trittsicher nicht nur an der Schnittstelle von, sondern exakt zwischen konkretem Beat und flirrendem Pulsieren agiert. Auf der anderen Seite ist der tatsächlich eine Generation jüngere Hein, der seine elektrische Gitarre nicht mehr nur als Musikinstrument begreift. Vielmehr ist sie für ihn ein Meißel, mit dem er im akustischen Atelier seine Klangskulpturen hämmert. Mittendrin steht Kirsch, der mit der Posaune Katalysator und Treibriemen für die beiden Extremen ist, um das freie Spiel der kreativen Kräfte dieses Trios zu lenken und zu begrenzen. Denn für alle drei gilt gleichermaßen, dass „echte“ Freiheit in der Musik Grenzen und Lenkung als Reibeflächen braucht, um bei den Akteuren das Feuer der Imagination zu entfachen.
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